Römischer Legionär
Es hat bestimmte Vorgaben gegeben, wie ein Legionär sein musste.
Er sollte mindestens 1,70m groß sein, besser größer. Perfekt war ein Legionär, wenn er ein wachsames Auge, breite Schultern und kräftig, aber nicht dick war. Auch sollte er tapfer, mutig und stark sein.
Von den Soldaten wurde Gehorsam gegenüber ihrem Kommandanten erwartet.
Bekleidet waren die Legionäre mit einer Tunika, einem Kettenhemd, das 9 kg wog, Sandalen mit mehreren Sohlen, in diese Sandalen waren 160 Nägel eingearbeitet. Damit konnte man 1.000km gehen, wenn man die Sandalen pflegte. Dann trugen die Legionäre noch einen Helm, ein Halstuch, Wollsocken und einen Militärgürtel. Hosen haben sie anfangs keine getragen, erst später. Im Gepäck hatten sie ihr Essgeschirr, Nägel, lederne Zeltplanen usw., das alles mussten sie selber tragen, meist machte das Gepäck um die 25 kg. aus.
Paradehelme wurden nur von hohen Offizieren getragen, ein einfacher Soldat konnte sich so einen Helm nicht leisten. Der Helm hat sich für den Kampf nicht geeignet, er war ziemlich schwer, wenn die Römer den Helm länger auf hatten, bekamen sie Kopfschmerzen. Der römische Adler auf dem Helm galt als Zeichen für Weitblick.
Die Soldaten trugen auch Schilder, Brustpanzer und Beinschienen. Der Buckel der Schilder war aus Holz und oft mit Gold verziert, denn es war ja die Paradeausrüstung.
Auch die Pferde waren bei den Turnieren und Reiterspielen prächtig heraus geputzt, sie trugen geschmückten Kopf- und Augenschutz, damit sie bei den Spielen nicht verletzt wurden.
Die Soldaten, die in unserem Kastell gelebt haben waren eine Reitereinheit, diese Reiterheinheit war eine Hilfstruppe, denn es war ja auch ein Hilfskastell. Jeder Soldat musste sich um sein Pferd selber kümmern. Die Pferde damals waren nicht größer als heute die Pony
Römische Bürger wurden besser behandelt als die Barbaren, also die Germanen, z.B. vor Gericht, sie mussten auch nicht so viel Steuern zahlen wie die Bürger die keine Römer waren, außerdem konnten sie Land kaufen.
Soldaten hatten kein römisches Bürgerrecht, das bekamen sie erst, wenn sie 25 Jahre beim Militär waren. Danach bekamen sie das Militärdiplom, das war so etwas ähnliches wie ein Reisepass, damit konnten die Soldaten beweisen, dass sie römische Bürger waren. Erst wenn die Soldaten dieses Diplom hatten durften sie heiraten, denn Soldaten durften keine Ehefrauen haben damit sie nicht abgelenkt waren. Sie haben aber trotzdem manchmal heimlich geheiratet oder sie haben eine Freundin gehabt. In unserem Museum ist so ein Diplom ausgestellt, vom Soldaten Mogetissa. Er, seine Frau und seine Tochter sind durch das Militärdiplom zu freien römischen Bürgern geworden. Soldaten haben regelmäßig Geld bekommen, mit dem konnten sie sich kaufen was sie wollten, z.B. Essen.
Bei den Römern gab es Gesetzestafeln, die Gesetze, die da drauf standen, gibt es teilweise auch noch heute.
|